Situation

Pflegende Angehörige sind der größte Pflegedienst Deutschlands!

Von Staat, Organen der Politik, der Gesellschaft und den institutionellen Gesundheits- und Pflegestrukturenweitgehend ignoriert, werden pflegende Angehörige nicht selten manipuliert und als Partner im Regen stehen gelassen. Die wesentliche  Grundvoraussetzung für ein sinnvolles und lösungsorientiertes Miteinander ist nicht gegeben: Die  Teilhabe an systemrelevanten Planungen und Entscheidungen.

Eine aktive Mitsprache der Betroffenen ist aus politischen, aber auch aus taktischen Überlegungen des Systems weder gewollt, noch vorgesehen. Das System ist charakterisiert durch einen vernetzten, verfilzten Komplex aus politischen Strukturen, gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegekassen, Versicherungsträgern und einer mächtigen Pflegewirtschaft und –wissenschaft. Pflegende Angehörige sind diesem „System“ relativ hilflos ausgeliefert. 

Der Zustand wir dadurch verschärft,dass die meisten pflegenden Angehörigen untereinander nur minimal mit anderen Betroffenen vernetzt sind. 
Eine gegenseitige Unterstützung, ein Dialog, findet deshalb kaum statt. Es sind  zu viele übergeordnete Interessen es ist zudem zu viel Geld im Spiel, so dass man politische oder kommerzielle Entscheidungen  durch Betroffene nicht beeinflussen lässt. Angehörigen Pflege ist ein 24-Stunden-Job an 365 Tagen im Jahr, der keine Zeit und Mobilität zur Verfügung lässt um miteinander zu kommunizieren.

Betroffene sind deshalb auf die vorgegebenen Angebote des „Systems“ angewiesen, die es noch nicht einmal flächendeckend gibt.
Von einer rechtssicheren Einordnung ihrer Tätigkeiten oder der möglichen Durchsetzung persönlicher Rechte und Interessen, welche die tatsächlichen Bedürfnisse der Betroffenen wiedergeben, kann keine Rede sein. Pflegende Angehörige sind in politischen und gesellschaftlichen Prozessen nicht ausreichend repräsentiert, ihre Kerninteressen werden nicht ausreichend vertreten. Um die Pflege in Deutschland auch für die Zukunft zu sichern, müssen sich pflegende Angehörige verstärkt in politische und gesellschaftliche Prozesse einbringen können.

Es geht darum, dass sie als Partner auf Augenhöhe wahrgenommen, akzeptiert, unterstützt und eingebunden werden und sich einbinden lassen.
Die hohe Erfahrungs- und Handlungskompetenz pflegender Angehöriger soll allen Pflegebedürftigen und damit der Gesamtgesellschaft u.a. im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“ zugute kommen.

Die WIR! Vereinigung  vertritt pflegende Angehörige bei politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsfindungsprozessen sowie bei allen relevanten Gesetzgebungsverfahren und will diesen dadurch Mitwirkung und Gehör verschaffen.