Presseerklärung gemeinsam mit „Pflege in Bewegung e.V. „
Gemeinsame Presseerklärung Text:
Uns reicht es jetzt endlich …
Pflegende Angehörige und professionelle Pflegekräfte haben sich organisiert und starten eine gemeinsame Initiative die Pflegeproblematik in Deutschland aufzuzeigen und zu verbessern. Politik und Pflegewirtschaft sollten gewarnt sein.
Berlin/München – Laut statistischem Bundesamt lag die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland Ende 2015 bei ca. 2,86 Millionen, was seit dem Jahr 2013 einen Anstieg um fast 9% bedeutet. Nahezu Zweidrittel der Betroffenen werden in und von der Familie gepflegt, was unter Bedingungen geschieht, die für die pflegenden Angehörigen nicht selten in Überforderung, Krankheit und Altersarmut enden.
Das sind nicht die einzigen Gründe, sich um die Zukunft der Pflege in Deutschland Sorgen zu machen, denn obwohl Politik und Pflegewirtschaft der Meinung sind, dass es um die Pflege in Deutschland gut bestellt sei, sind Zweifel angebracht!
„Auf Grund des demographischen Wandels und des sich verschärfenden Pflegenotstandes, ist es an der Zeit, die Politik zum sofortigen Handeln zu bewegen“, so Roger Konrad, Vorsitzender des Vereins „Pflege in Bewegung i.G.” der von professionellen Pflegekräften ins Leben gerufen wurde. „Entlastung (durch mehr Personal) und finanzielle Aufwertung (von Angehörigen und beruflich Pflegenden) müssen die nächsten Schritte zu einem fairen und zeitgemäßen Pflegesystem in Deutschland sein! Deshalb ist auch der Schulterschluss von pflegenden Angehörigen und professioneller Pflege so wichtig“, so Konrad weiter.
Das sieht auch Brigitte Bührlen als Vorsitzende der “WIR! Vereinigung pflegender Angehöriger in Deutschland e.V.” so.
Sie macht sich in der Politik und den Verbänden für die Betroffenen stark, die Zuhause einen Angehörigen pflegen und damit aktuell mehr als zwei Drittel der Pflege in Deutschland leisten. „Wir sind der größte Pflegedienst Deutschlands“, so Bührlen, „an verantwortlicher Stelle spielt man pflegende Angehörige und professionell Pflegende gerne gegeneinander aus, anstatt sich um die Lösung berechtigter Probleme, sowohl der Angehörigen als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeberufen, zu kümmern.
Leider steht hier nicht der Mensch an erster Stelle, sondern die Finanzierung des Systems und dagegen richten wir jetzt gemeinsam unsere Initiative. Pflegende Angehörige sind in vielerlei Hinsicht auf die Hilfe durch Fachkräfte angewiesen und sollten auch deshalb nicht zulassen, dass diese vom System genauso schlecht behandelt werden, wie sie selbst.“
Eine gemeinsam erarbeitete “Gefährdungsanzeige”, die Personalmangel, inakzeptable Arbeitsbedingungen und schlechte Entlohnung der beruflich Pflegenden, aber auch die schlechtenRahmenbedingungen für Pflegende Angehörige in Deutschland anprangert, soll der Politik und den Pflegekonzernen jetzt unmissverständlich die rote Karte zeigen. Begleitet wird die Initiative von der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.
Präsident Dr. Markus Mai: „Wir sind stolz, Unterstützer und Wegbegleiter dieser jungen Bewegung von professionell Pflegenden und pflegenden Angehörigen zu sein. Deshalb unterstützen wir auch die Kampagne zur bundesweiten Gefährdungsanzeige welche in weiten Teilen zu unseren kammereigenen Forderungen passt.“
Weitere Wegbegleiter und Unterstützer sind einige Städte des bundesweiten Personenbündnisses „Pflege am Boden“ und die Siegener Initiative „Wa(h)re Gesundheit – da hilft nur noch beten?“.
Für den 12. Mai wird, rechtzeitig vor der Bundestagswahl, zu einem Aktionstag in Berlin aufgerufen, an dem die Unterstützerunterschriften an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übergeben werden sollen.“
Flyer zum herunterladen und unterschreiben:
+ Gefährdungsanzeige pflegende Angehörige
+ Gefährdungsanzeige Krankenpflege
+ Gefährdungsanzeige Altenpflege